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No-Code und Low-Code im Vergleich: Die wesentlichen Unterschiede sind:
- Last Updated : September 1, 2025
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Low-Code-Plattformen haben gegenüber herkömmlichen Systemen zur Anwendungsentwicklung in der heutigen dynamischen Geschäftswelt – in der Agilität oft gleichbedeutend ist mit Erfolg – einen klaren Vorteil. Aber worum geht es bei der Debatte Low-Code/No-Code bei der Entwicklung von Geschäftsanwendungen überhaupt? Und welche Plattform eignet sich wann besser?
Für die einen ist No-Code (NC) die modernere Variante als Low-Code (LC), andere finden, es gäbe kaum oder gar keinen Unterschied und No-Code sei nur ein Marketing-Gag für einen zehn Jahre alten Prozess. Welche Sichtweise am zutreffendsten ist, lässt sich nur feststellen, wenn wir uns zuerst ansehen, für was Low-Code- und No-Code-Plattformen ursprünglich gedacht waren und wie sie sich seit dem entwickelt haben.
Was ist eine Low-Code-Plattform?
Low-Code-Plattformen sollen den Softwareentwicklungsprozess demokratisieren. Auf vielen Low-Code-Plattformen stehen den Benutzern Drag-and-Drop-Funktionen, vorgefertigte Vorlagen und nahtlose Integrationsfunktionen zur Verfügung. So lassen sich Apps auch ohne fortgeschrittene Programmierkenntnisse erstellen – und mit dem Englischen ähnlichen Skriptsprachen auch vollständig an eigene Anforderungen anpassen. Hobbyentwickler können mithilfe von Low-Code-Plattformen Apps für ihren eigenen geschäftlichen Anwendungsfälle erstellen und Profis dank ihres Fachwissens Systeme für das Kerngeschäft.
Was ist eine No-Code-Plattform?
Wie der Name schon sagt beherbergen No-Code-Plattformen, auch Zero-Code-Plattformen, eine Technologie mit der keinerlei Programmierkenntnisse für die Erstellung von Anwendungen notwendig sind. Wie mit Low-Code-Plattformen auch, lassen sich auf No-Code-Plattformen Geschäftsapps auf schnelle Weise entwickeln. No-Code-Plattformen sind in erster Linie für Benutzer gedacht, die geschäftliche Apps für ihr Team oder ihre Funktionen entwickeln möchten, um Workflows zu automatisieren. No-Code-Tools, wie Drag-and-Drop-Benutzeroberflächen und Workflow-Logik-Builder sind auf diesen Plattformen üblich. Diese Plattformen vereinfachen den Softwareentwicklungsprozess in hohem Maße. Benutzer ohne Programmierkenntnisse können schnell voll funktionsfähige Geschäftsanwendungen erstellen, die die digitale Transformation ihrer Organisation unterstützen.
Low-Code und No-Code: Ein Blick zurück
Auch wenn es die aktuellen Low-Code-Entwicklungsplattformen erst etwa zehn Jahre gibt – das Prinzip dahinter gibt es schon viel länger. Wenn Sie einen IT-Hintergrund haben, haben sie Low-Code-Plattformen in der einen oder anderen Form schon kennengelernt – als High-Level-Programmiersprache der vierten oder fünften Generation wie Perl, Python und SQL, oder als Ableitung computergestützter Tools für Design- und Softwareentwicklung, wie sie in den Neunzigern populär waren. Sie alle funktionieren nach einem gemeinsamen Prinzip, was Gartner als „High-Level-Programmierabstraktionen“ bezeichnet. Mit anderen Worten: Gartner bezieht sich auf die Fähigkeit von Low-Code-Lösungen, Komplexitäten – also Tausende Zeilen von Code – zu verbergen und den Benutzern nur das Wesentliche zu zeigen.
Abstraktionen werden in einem Low-Code/No-Code-Entwicklungskontext im Allgemeinen in drei Ebenen dargestellt: der internen/Funktionsebene, der logischen/Verhaltensebene und der externen/Benutzerebene. Hier eine kurze Erklärung, die Ebenen wichtige Unterscheidungsmerkmale zwischen Low-Code- und No-Code-Plattformen darstellen:
Interne/Funktionsebene: Die fundamentalen Funktionen einer Entwicklungsplattform und was damit erreicht werden kann. Im Fall einer Low-Code-/No-Code-Plattform (LC NC) sind das die verschiedenen Tools und sofort einsatzbereiten Funktionen sowie der Grad, in dem diese an die Anforderungen Ihrer Geschäftsprozesse angepasst werden können.
Logische/Verhaltensebene: Die Geschäftsfunktionen der Anwendung oder die Art und Weise, wie verschiedene Aspekte und Tools eingebunden und zweckmäßig gestaltet werden. Dies beinhaltet eingebaute Automationen, Workflows und sowohl benutzerdefinierte als auch sofort einsetzbare Integrationen in andere Geschäftsanwendungen.
Externe/Nutzerebene: Alles was sich aus der Nutzung der Anwendung ergibt. Dazu gehören kurzfristige Verarbeitungsänderungen und die erfassten und gespeicherten Daten im Lebenszyklus der Anwendung.
Wie unterscheiden sich die No-Code- und Low-Code-Entwicklung von einander?
Viele verstehen unter Low-Code-Entwicklung den visuellen Ansatz zur Erstellung von Anwendungen, mit dem Benutzer im geschäftlichen Rahmen ohne herkömmliche Programmiermethoden Anwendungen bauen, testen, verwalten und bereitstellen können. Low-Code- und No-Code-Plattformen erreichen dies durch gebrauchsfertige Codeblöcke (Codesammlungen für spezifische Funktionalitäten), die über eine einfache Drag-and-Drop-Schnittstelle innerhalb vordefinierter Einschränkungen eingesetzt werden können.
Beispiel: Sie möchten einen Workflow auslösen, wenn in Ihrer Anwendung eine bestimmte Reihe von Aktionen ausgeführt werden. Entweder verwenden Sie dafür eine bestimmte Programmiersprache wie Python oder Sie setzen eine Low-Code-/No-Code-Plattform mit den bereits konfigurierten Aktionen in Codeblöcken ein, die die Maschine leicht lesen und interpretieren kann.
Stellen Sie sich jetzt vor, dass es drei Standardbedingungen gibt, unter denen diese Workflows ausgelöst werden. Eine No-Code-Plattform würde diese Bedingungen in Ihren Codeblöcken berücksichtigen und die Plattform so trainieren, dass die Workflows erkannt und ausgelöst werden, sobald eine der drei Bedingungen erfüllt ist. Aber was, wenn Sie noch zwei weitere für Ihre Geschäftsumgebung individuelle Bedingungen einbeziehen möchten? No-Code-Plattformen, die traditionell auf schnelle Anwendungsentwicklung (Rapid Application Development (RAD) ohne Programmieraufwand ausgelegt sind, stoßen hier an ihre Grenzen.
Nicht so die Low-Code-Entwicklungsplattformen (LCDP). Hier können neben den drei Standardbedingungen auch neue, individuelle Bedingungen erstellt werden. Dabei weichen LCDPs nicht von ihrer Prämisse ab, sowohl Benutzer im geschäftlichen Rahmen als auch Citizen Developer zu befähigen, Anwendungen zu erstellen und Workflows zu konfigurieren, auch wenn die verschiedenen Plattformen unterschiedliche Ansätze anbieten. Microsoft PowerApps zum Beispiel bietet eine Variante von DAX. Zoho Creator setzt auf seine eigene und äußerst benutzerfreundliche Programmiersprache Deluge für Anpassungen.
Wann Low-Code- und wann No-Code-Plattformen?
Low-Code- und No-Code-Lösungen wurden zur Steigerung der Geschäftsagilität und Effektivität konzipiert. Sie bedienen jedoch die verschiedenen Segmente auf unterschiedliche Art und Weise. No-Code-Plattformen entwickeln sich rasant weiter, um den Anforderungen von Kleinst-, kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KKMU) und Soloselbstständigen zu erfüllen. Ihre anpassungsfähigeren Pendants, die Low-Code-Entwicklungsplattformen, erfüllen mittlerweile auch die Anforderungen von Unternehmen und unterstreichen die zunehmende Akzeptanz von SaaS in Unternehmen.
Wenn sich Unternehmen für No-Code-Plattformen entscheiden, möchten Sie einfache Anwendungen erstellen, die ihren Endnutzern eine standardisierte Oberfläche mit wenigen Funktionen und geringer Anpassungsfähigkeit bieten. Beispiel: Sie möchten eine einfache Post-Event-Management-App bereitstellen, die das Feedback der Teilnehmer erfasst und die Ergebnisse in einem Dashboard anzeigt. In diesem Fall sind No-Code-Lösungen vielleicht genauso gut geeignet, wie die Low-Code-Alternative.
Aber wenn Sie Benutzer aus verschiedenen Zufriedenheitsgruppen selektiv an verschiedene Teams für weitere Maßnahmen weiterleiten, Antworten bedingt auslösen, Benutzer zu verschiedenen Nurturing-Abläufen hinzufügen oder die Feedbackdaten sogar an ein CRM weiterleiten möchten, erkennen Sie schnell, dass No-Code-Plattformen dafür nicht ideal sind.
Kurz gesagt: Bei der Auswahl einer App-Entwicklungsplattform müssen Sie die langfristigen digitalen Vorhaben Ihres Unternehmens berücksichtigen. Wollen Sie aber eine einfache, standardisierte, punktuelle Anwendung, die hauptsächlich die Anforderungen des Front-Ends erfüllen soll, dann ist eine No-Code-Plattform die richtige Wahl. Sie wollen mehr? Dann überdenken Sie Ihre Wahl noch einmal – und lesen weiter.
Hauptmerkmale einer Low-Code-Plattform
Was sind die Hauptgründe dafür, dass eine Low-Code-Plattform für die Erstellung von Anwendungen für Unternehmen besser geeignet ist?
End-to-End-Digitalisierung: Eine Low-Code-Plattform unterstützt den gesamten App-Lebenszyklus – von der Organisation und Verwaltung von Geschäftsdaten und der Modellierung der Anwendungsarchitektur, bis zur Entwicklung, Prüfung, Bereitstellung und dem Performancemanagement. Und das alles ganz mobil, sodass sie sich für professionelle Entwickler und Citizen Developer gleichermaßen eignet. So ist sie der No-Code-Entwicklung auf der Funktionsebene der Abstraktion weit voraus.
Umfassendes Workflowmanagement Low-Code-Plattformen haben oft einen visuellen Workflow-Editor mit einer einfachen Drag-and-Drop-Schnittstelle, wie bei No-Code auch, aber mit mehr Raum, erweiterte automatisierte Workflows zu konfigurieren. LC-Plattformen dienen oft auch als Business-Process-Management-Plattformen (BPM) zur Optimierung von Abläufen.
Integrationen und Anpassungsfähigkeit: Low-Code-Plattformen für die Entwicklung von Anwendungen lassen sich problemlos in alle Anwendungen Dritter integrieren und mit wenig oder gar keinem Programmieraufwand an Ihre Geschäftsprozesse anpassen. Abgesehen von der erweiterten Automatisierung sind Low-Code-Plattformen aufgrund dieses Merkmals ein klarer Gewinner auf der logischen/Verhaltensebene der Abstraktion.
Ausblick
Low-Code ist derzeit die größte disruptive Kraft in der Anwendungsentwicklung und wird von Millionen von führenden Unternehmen im nicht-technischen Bereich, professionellen Entwicklern und Unternehmen erfolgreich eingesetzt. In den kommenden Jahren werden Low-Code-Plattformen ihre Integrations-Ökosysteme weiter ausbauen und begehrte Standardfunktionen in gebrauchsfertige Codeblöcke einbinden. Außerdem werden Anbieter verstärkt Softwareentwickler einbinden, um die Zusammenarbeit zu fördern, die Wiederverwendbarkeit der Komponenten zu verbessern und eine problemlose Übergabe zu ermöglichen.
Mittlerweile haben einige No-Code-Plattformentwickler bereits den Wert erweiterter Anpassungsmöglichkeiten von Benutzeroberflächen und Berichterstattung, verbesserter Funktionalität und einfacherer Integration erkannt. Viele haben deshalb Low-Code-ähnliche Workarounds erstellt, damit Benutzer diese Ergebnisse erzielen können, positionieren sich aber immer noch als No-Code.
Da der Low-Code-Markt bis 2025 auf 45,5 Mrd. USD anwachsen soll kann man davon ausgehen, dass sich beide Modelle rasch weiterentwickeln und an die Anforderungen des Markts anpassen werden. Der Wettstreit zwischen Low-Code und No-Code wird also spannend!
Zoho Creator und die Entwicklung von Low-Code-Anwendungen
Vor mehr als 15 Jahren konzipiert und veröffentlicht warZoho Creator ein Vorreiter im Bereich der Low-Code-Entwicklung und ist auch heute noch ein starker Innovator. Creator ist mittlerweile zu einem Tool geworden, dass Sie durch den gesamten Lebenszyklus einer Anwendungsentwicklung begleitet – vom Datenmanagement, der Architektur und der Modellierung bis zur Bereitstellung und zum Performancemanagement, und das alles mit der Option, nicht programmieren zu müssen.
Mitüber 60 vorgefertigten Anwendungen für verschiedene Industriezweige und Geschäftsfunktionen bietet Creator ein bewährtes Framework und benutzerdefinierte Apps, mit denen Sie sofort loslegen können. Über seine intuitive Drag-and-Drop-Schnittstelle können Sie schnell Apps erstellen und dank seiner einfach zu erlernenden und benutzerfreundlichen Programmiersprache können Sie erweiterte Automatisierungen konfigurieren, tiefe Integrationen mit Systemen Dritter etablieren und Ihre Anwendungen vollständig individualisieren.
- Zoho Creator
With over 16 years of experience, Zoho Creator is a pioneer in the world of low-code. We empower users to build powerful solutions with minimal coding expertise. So, keep watching this space for all things low-code/digital transformation